Drive-by-Wire im Motorsport! – Ein erfolgreiches Jahr mit Space Drive geht zu Ende

Veröffentlicht am 1. Januar 2020 von Andre Busse

Über ein Jahr ist es nun her seitdem wir gemeinsam mit Schaffler Paravan und der Drive-by-Wire Technologie Space Drive im Motorsport eingestiegen sind. Zu diesem Zeitpunkt hieß es noch „Gaststarter“, fahren außerhalb der Wertung, in der Serie DMV GTC mit einem Audi R8 LMS. Dieses Jahr startete die Serie GTC Race im Rahmenprogramm der DTM. Gefahren wird freitags ein 60-minütiges Rennen mit Fahrerwechsel und jeweils am Samstag und Sonntag einen Sprint von 30 Minuten. Der Wechsel ins Rahmenprogramm der DTM war nicht der einzige Unterschied zum Start in diesem Rennjahr. Die Technologie Kolonne beinhaltete dieses Jahr sogar 5 Rennfahrzeuge.

  • Audi R8 LMS GT3
  • Mercedes-AMG GT3
  • Porsche 991 GT3 R
  • McLaren 570S GT4
  • Porsche Cayman 718 GT4





Im Vordergrund der Renneinsätze stand die Weiterentwicklung und Verbesserung der Drive-by-Wire Technologie. Daten über Lenkpräzision, Lenkgeschwindigkeit, Streckenrückmeldung und Regelzeit wurden ausgewertet und mit in die Entwicklung aufgenommen.

Nicht nur neue Erkenntnisse konnten gesammelt werden, sondern auch erfolgreiche Platzierungen. Die 3 GT3 Fahrzeuge zählten zu den Top Favoriten auf den Titel in GTC Race und Good Year 60. So konnte auch der erfahrene GT3-Rennpilot Markus Winkelhock den Fahrertitel im GTC Race - Pro Wertung einfahren.





Beim Abschlussrennen in Hockenheim wurde die Besatzung für den Mercedes-AMG GT3 mit einem prominenten Duo belegt. Mr. Safety Car (Bernd Mayländer) und Mr. DTM (Bernd Schneider) fuhren an diesem Wochenende den Mercedes aufs Podium in allen 3 Wettbewerben.



Weitere Fahrer der Rennboliden waren: ...

  • Carrie Schreiner
  • Maximilian Götz
  • Patrick Assenheimer
  • Niklas Steinhaus
  • Christer Jöns
  • ...





Aufgrund der Corona Situation fand das diesjährige ADAC Total 24h Rennen am Nürburgring/Nordschleife erst im September statt und nicht wie gewohnt im Mai zum Vatertag bzw. Pfingsten. Rechtzeitig zu diesem Zeitpunkt konnte der Porsche Cayman 718 GT4 vorher erstmal am GTC Race teilnehmen und war somit startbereit für das härteste Autorennen der Welt. Auch hier zählte es alle Daten auszuwerten und zu prüfen wie sich das System insbesondere bei einem Dauereinsatz verhält. Die vorherige harte Arbeit wurde für alle mit einem 2. Platz in der eigenen Klasse belohnt.



Ein weiteres Highlight war der Aufbau eines Ford Fiesta R5 MK2, der im Rallyesport eingesetzt wird. In der Rallye gibt es einige Unterschiede zum Rundstreckensport: Viele Kurven, loser Schotter, Asphalt und Querlage in den Kurven. Das Drive-by-Wire System musste also einem hohen Anspruch gerecht werden.
Somit stellt sich eine besondere Frage: Sind wir einer solchen Herausforderung gewachsen?





Zusammen mit der deutschen Rallyelegende Armin Schwarz wurde das System auf die Probe gestellt. Im August wurde das Fahrzeug von Seiten Schaffler Paravan umgebaut und wir konnten erstmalig unsere Software auf das System flashen und das Fahrzeug in Betrieb nehmen. Besondere Aufgabe: Einstellung der Drive-by-Wire Parameter auf den losen Untergrund und die extrem vielen und schnellen Lenkbewegungen.



Dies ist uns aus heutiger Sicht gelungen, denn wenn man zurückblickt auf die eisigen Tage in der Lausitz konnten wir alle Wertungsprüfungen ohne Ausfall meistern. Wir sind zwar noch außerhalb der Wertung gefahren, dies kann sich aber wie im Beispiel der GTC Race bis nächstes Jahr ändern.

Für nächstes Jahr ist schon einiges in der Serie GTC Race und allen 5 Rundstreckenautos geplant. Sofern Corona keinen Abstrich macht wird an 5 Rennwochenenden der Titelkampf ausgetragen.
Im Rallyesport gilt es für unseren Ford Fiesta zunächst eine Zulassung für die Wertungen zu bekommen. Ist dies erledigt folgen sicherlich viele weitere Rallye-Events.